Selbstliebe und Beziehung -2

Woher kommt die Stimme des inneren Kritikers ?

 

Die Geburtstunde unseres inneren Kritikers liegt weit

zurück in unseren Kindertagen.

Ein Baby kommt mit keinerlei Minderwertigkeitsgefühlen auf die Welt. Wenn es Hunger hat oder Zuwendung wünscht, dann schreit es, ohne sich irgendwas dabei zu denken. In den ersten 7 Lebensjahren lernt ein Kind jedoch meist, dass Liebe, Zuneigung und Zuwendung an Bedingungen geknüpft ist. Vermittelt wird ihm dies meist von den Eltern und anderen Beziehungspersonen. Und da wir als Kind noch nicht die Fähigkeit besitzen, zu reflektieren oder zu hinterfragen, glauben wir alles, was uns von Papa und Mama oder anderen Erwachsenen vermittelt wird. Eltern sind in diesem Stadium für Kinder noch unfehlbar. Was sie sagen ist für Kinder einfach nur „wahr“. Und aus diesen „Wahrheiten“ bildet sich dann auch unser Selbstbild.

 

Aber warum verhalten sich Kinder in den ersten Lebensjahren so ?   Das entscheidende Kriterium ist, dass die Anpassung an die Vorstellungen und Erwartungen der Erwachsenen in diesen Jahren für Kinder überlebenswichtig ist.

Denn emotionale Ablehnung oder Missbilligung erleben Kinder als geradezu lebensbedrohlich. Sie befolgen deshalb so gut es ihnen möglich ist die Regeln und Anforderungen der Eltern, um deren Liebe nicht zu verlieren und den schmerzlichen Gefühlen, die aus der elterlichen Ablehnung entsteht, aus dem Weg zu gehen.

 

Unser eigenes Selbstbild hängt in dieser Phase also entscheidend davon ab, welches Bild die Bezugspersonen von uns haben. Deren Bewertungen und Erwartungen werden immer mehr verinnerlicht und mutieren schließlich zur Stimme des inneren Kritikers. Sich diese innere Struktur und deren Dynamik bewusst zu machen, ist der erste Schritt, um Veränderungen hin zu mehr Selbstliebe und Selbstakzeptanz einleiten zu können.

Welche Auswirkungen ein zu geringes Selbstwertgefühl auf alle unsere Lebensbereiche , unsere Gesundheit, unser psychisches Wohlbefinden und im Besonderen auf unser Beziehungsleben hat, wird Inhalt des nächsten Blogbeitrag sein.